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Was ist SCADA?

SCADA steht für Supervisory Control and Data Acquisition.
Es handelt sich um ein Überwachungs- und Steuerungssystem, das in industriellen Umgebungen zur Fernüberwachung und -steuerung von Maschinen und Prozessen eingesetzt wird.


🔍 Aufgaben eines SCADA-Systems

Ein SCADA-System ermöglicht es Ingenieuren, Bedienern und Managern, Daten von Maschinen und Anlagen in Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und Prozesse zu steuern.

  • Datenüberwachung: Sensoren und Steuerungen (z. B. SPS – Speicherprogrammierbare Steuerungen) senden Daten an das SCADA-System.
  • Datenverarbeitung & Visualisierung: Die Daten werden in einem HMI (Human Machine Interface) grafisch dargestellt.
  • Steuerung & Automatisierung: Bediener können über SCADA Pumpen, Ventile, Roboter oder andere Systeme fernsteuern.
  • Alarm- und Ereignismanagement: Das System kann Warnungen auslösen, wenn ein Wert außerhalb des Normalbereichs liegt.
  • Historische Datenspeicherung: Langfristige Speicherung der Prozessdaten zur Analyse und Optimierung.

🛠 Komponenten eines SCADA-Systems

  1. Feldgeräte (Sensoren & Aktoren)
    Erfassen physikalische Werte wie Temperatur, Druck, Durchfluss, Stromstärke usw.

  2. SPS (Speicherprogrammierbare Steuerungen) & RTUs (Remote Terminal Units)
    Diese Steuerungen sammeln Daten von den Sensoren und steuern Maschinen.
    Sie sind das Bindeglied zwischen Maschinen und dem SCADA-System.

  3. Kommunikationsnetzwerk
    Protokolle wie Modbus, OPC-UA, MQTT sorgen für den Datenfluss zwischen Feldgeräten und SCADA-Software.
    Daten werden oft über Ethernet, WLAN oder serielle Verbindungen übertragen.

  4. SCADA-Software & HMI (Human Machine Interface)
    Visualisiert Daten und Status der Maschinen auf einem Computerbildschirm oder Touch-Panel.
    Bediener können Prozesse steuern und Einstellungen ändern.

  5. Datenbank & Historian
    Speichert historische Daten zur Analyse, Berichterstellung und Fehlerdiagnose.


🏭 Anwendungsgebiete von SCADA

  • Energieversorgung (z. B. Überwachung von Stromnetzen und Kraftwerken)
  • Wasserversorgung & Abwasser (Pumpstationen, Wasserwerke)
  • Fertigung & Produktion (Automatisierung in Fabriken, Maschinensteuerung)
  • Öl- und Gasindustrie (Pipelines, Raffinerien)
  • Verkehr & Infrastruktur (Tunnelüberwachung, Ampelsysteme, Bahntechnik)

🔒 SCADA & Cybersicherheit

Da SCADA-Systeme oft mit kritischer Infrastruktur verbunden sind, sind sie ein beliebtes Ziel für Cyberangriffe (z. B. Stuxnet).

Risiken:

  • Unzureichende Authentifizierung (z. B. schwache Passwörter)
  • Alte, ungepatchte Systeme
  • Verbindungen ins Internet ohne ausreichenden Schutz

Best Practices für sichere SCADA-Systeme:

  • Netzwerksegmentierung (Trennung von IT & OT)
  • Firewalls & VPNs für Fernzugriff
  • Regelmäßige Updates & Sicherheits-Patches
  • Intrusion Detection Systeme (IDS) zur Angriffserkennung

📌 Fazit

SCADA ist eine Schlüsseltechnologie für die industrielle Automatisierung.
Es ermöglicht Fernüberwachung, Steuerung und Optimierung von Prozessen.
Da SCADA-Systeme oft in kritischer Infrastruktur eingesetzt werden, sind Cybersicherheitsmaßnahmen unerlässlich, um Ausfälle oder Angriffe zu verhindern.